FDP-Parteichef Rösler tritt zurück

Rösler tritt zurück: Lindner will neuer FDP-Chef werden

FDP-Parteichef Philipp Rösler hat seinen Rücktritt angekündigt: "Ich stelle mein Amt zur Verfügung", sagte er auf einer Pressekonferenz. Sein Nachfolger dürfte Parteivize Christian Lindner werden, der sich heute offiziell um den Parteivorsitz bewarb. Lindner hatte bei der Landtagswahl in NRW einen sensationellen Erfolg gefeiert. Fraktionschef Rainer Brüderle äußerte sich bislang nicht zu seiner politischen Zukunft.

FDP-Parteichef Philipp Rösler tritt zurück, Christian Lindner will sein Nachfolger werden. © dpa

"An Christian Lindner kommt niemand vorbei. Er ist jemand, der die Partei aus der Lethargie herausführen kann", sagte FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki vor Beginn einer Sitzung des FDP-Präsidiums. Nach dem FDP-Debakel bei der Bundestagswahl wurde dort ein Rücktrittsangebot von FDP-Chef Philipp Rösler erwartet. Kubicki sagte dazu: "Der nächste Parteitag muss eine neue Führung wählen. Es kann nicht so weitergehen, definitiv nicht." Auch der hessische FDP-Landeschef Jörg-Uwe Hahn sprach sich für Lindner als Parteichef aus.

Zuvor hatte der für seine Euro-skeptische Haltung bekannt gewordene FDP-Finanzexperte Frank Schäffler harte Auseinandersetzungen bei den an der Fünf-Prozent-Klausel gescheiterten Liberalen angekündigt. "Es wird einen Richtungsstreit in der FDP geben müssen", sagte Schäffler dem "Focus". "Diesen Zielkonflikt müssen wir jetzt austragen."

Schäffler kritisierte, dass die FDP-Führung Euro-Skeptiker nicht in die Partei eingebunden habe. Auch deshalb seien Hunderttausende Wähler an die AfD abgewandert. "Das ist Fleisch von unserem Fleisch", sagte der Finanzexperte, der im Bundestag gegen den Euro-Kurs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gestimmt hatte.

"Meine Position wurde leider von der Parteiführung als isoliert dargestellt. Deshalb haben sich auch die Wähler von der FDP abgewandt." Für die Zukunft der FDP verlangte Schäffler eine klare Ausrichtung auf klassischen Liberalismus: "Wir müssen mehr zuspitzen und klarer formulieren. Der mitfühlende Liberalismus und Mitleidsstimmen können nicht unser Kurs sein."